Train of Hope
wie alles begann…
31. August 2015
20.000 Menschen demonstrieren auf der Mariahilfer-Straße
Unter dem Motto "Mensch sein in Österreich" demonstrieren in Wien über 20.000 Menschen gegen einen unmenschlichen Umgang mit Flüchtlingen. Zeitgleich kommen hunderte Flüchtlinge aus Ungarn am Wiener Westbahnhof an, wo sie von freiwilligen Helfer*innen in Empfang genommen werden.
01. September 2015
Erste Helfer*innen fahren zum Hauptbahnhof
In der Nacht auf den 01. September machen sich die ersten Helfer*innen auf den Weg zum Hauptbahnhof, um dort ankommende Flüchtlinge zu empfangen. Während am Westbahnhof bereits hunderte Flüchtlinge versorgt werden, treffen auch am Hauptbahnhof die ersten Schutzsuchenden ein.
01. September 2015
#marchofhope
Die Situation am Budapester Bahnhof Keleti eskaliert. Die in Ungarn festsitzenden Schutzsuchenden mobilisieren sich und machen sich zu Fuß auf den Weg Richtung Österreich. Auf Social Media verbreitet sich der Marsch unter #marchofhope.
02. September 2015
Erstversorgung am Hauptbahnhof wird aufgebaut
In den ersten Septembertagen bauen die ersten Helfer*innen eine provisorische Erstversorgung am Wiener Hauptbahnhof auf. Was mit einem einzelnen Tapeziertisch in der Haupthalle begann, entwickelt sich rasch zu einer kleinen Versorgungsstation. Bereits in den ersten Tagen werden rund 1.000 Schutzsuchende täglich betreut.
03. September 2015
Wir sind Train of Hope!
Die Helfer*innen vom Hauptbahnhof schließen sich unter dem Namen Train of Hope zusammen. Train of Hope ist ab sofort auf Facebook und Twitter vertreten und nutzt die Social Media Kanäle, um die Hilfe am Hauptbahnhof zu organisieren.
05. September 2015
3.000 Schutzsuchende zu Fuß am Weg nach Österreich
Während sich rund 3.000 Schutzsuchende zu Fuß auf den Weg nach Österreich machen, erreicht die Zahl der versorgten Personen am Hauptbahnhof einen neuen Höchststand: innerhalb von 24 Stunden werden 2.850 Personen versorgt. Neben der Erstversorgung wird am Hauptbahnhof nun auch ein provisorisches Schlaflager für 100 Personen eingerichtet.
12. September 2015
Notschlafstelle im Erste Campus
Im Rohbau des zukünftigen Erste Campus stellt der Generaldirektor der Erste Bank Räumlichkeiten zur Verfügung, die in den folgenden Monaten als Notschlafstelle dienen. Mitarbeiter*innen der Erste Bank, des Arbeiter-Samariter-Bunds und ehrenamtliche Helfer*innen von Train of Hope versorgen hier gemeinsam bis zu 250 Schutzsuchende pro Nacht.
14. September 2015
Mehr als 16.000 Schutzsuchende in Nickelsdorf
In den vergangenen 24 Stunden kamen mehr als 16.000 Schutzsuchende aus Ungarn in Nickelsdorf an - mehrere tausend Personen werden noch erwartet. Am Hauptbahnhof erreicht die Anzahl der betreuten Schutzsuchenden einen neuen Höchststand: 5300 innerhalb eines Tages!
17. September 2015
Notschlafstelle im Arsenal
In Kooperation mit Train of Hope richtet zeichensäle:architektur im Arsenal eine Notschlafstelle für Transitflüchtlinge ein. Gemeinsam werden Schlafplätze, Mahlzeiten, sanitäre Einrichtungen, Kinderbetreuung und Infrastruktur wie Küche, WLAN und frische Kleidung zur Verfügung gestellt.
18. September 2015
Notruf von der slowenisch-kroatischen Grenze
An der slowenisch-kroatischen Grenze werden dringend Ärzt*innen und Medikamente benötigt. Train of Hope organisiert spontan einen Hilfseinsatz: neben 2 Ärzt*innen und 2 Pfleger*innen wird ein Kleinbus voller Medikamente nach Bregana geschickt.
25. September 2015
Sandwiches für Hegyeshalom & Nickelsdorf
Noch immer kommen täglich tausende Schutzsuchende in Nickelsdorf an, die versorgt werden wollen. Train of Hope unterstützt die Freiwilligen in Hegyeshalom und Nickelsdorf und schickt tausende Sandwiches an die Grenze.
10. Oktober 2015
Die Kinderecke zieht um
Wir haben es geschafft! Unsere Kinderecke darf von der zugigen Halle in den sogenannten grünen Raum ziehen. Ab sofort ist Spielen in einem geschützten Raum möglich - um durchfahrende Züge und Gefahr durch den D-Wagen müssen wir uns jetzt nicht mehr sorgen.
20. Oktober 2015
Decken für Spielfeld
Spätabends erreicht uns ein Hilferuf aus Spielfeld. Dort harren hunderte Schutzsuchende frierend im Freien aus - und nicht mal für die Kleinsten gibt es wärmende Decken. Spontan organisiert Train of Hope einen Decken-Transport: innerhalb der nächsten 4 Stunden werden mehr als 5.000 Decken an die slowenische Grenze gebracht.
23. Oktober 2015
Medizinischer Hilfseinsatz in Rigonce
Wieder ereilt uns ein Hilferuf aus dem slowenisch-kroatischen Grenzgebiet: es wird dringend medizinische Versorgung für die auf Feldern campierenden Schutzsuchenden benötigt. Gemeinsam mit den Organisationen IHA und SAR wird ein medizinischer Hilfseinsatz in Rigonce organisiert.
26. Oktober 2015
Sandwiches für Spielfeld
Nachdem in den vergangenen Tagen immer wieder Hilfstransporte nach Spielfeld gesendet wurden, beginnt Train of Hope mit der Versorgung der wartenden Schutzsuchenden an der Grenze. Jene Schutzsuchenden, die teils stundenlang im Freien darauf warten einen Platz in einem Bus zu ergattern, werden in den kommenden zwei Wochen von Train of Hope mit Sandwiches, Wasser und Tee versorgt.
15. November 2015
Wir werden winterfest - oder doch nicht?
Es wird kalt am Hauptbahnhof. Und die Zahl der neu ankommenden Schutzsuchenden hat in den letzten Tagen immer weiter abgenommen. Ob in den nächsten Wochen noch neue Schutzsuchende ankommen werden, ist ungewiss. Winterfest werden oder nicht - das ist daher die große Frage.
03. Dezember 2015
Der ASB verlässt den Hauptbahnhof
Nachdem nun fast keine neuen Schutzsuchenden mehr am Hauptbahnhof ankommen, beendet der Arbeiter-Samariter-Bund seinen Einsatz am Hauptbahnhof. Nach fast 3 Monaten halten wir nun wieder alleine die Stellung.
11. Dezember 2015
Menschenrechtspreis für Train of Hope
Die Österreichische Liga für Menschenrechte zeichnet Train of Hope mit dem diesjährigen Menschenrechtspreis aus. Stellvertretend für alle, die in den letzten Wochen und Monaten Schutzsuchende in Wien, in Österreich oder entlang der Balkan-Route versorgt haben, nehmen wir diesen Preis an. Eine Auszeichnung für die Menschlichkeit!
07. Dezember 2015
Wir bauen unsere Zelte ab
Nun kommen nur noch vereinzelt neue Schutzsuchende am Hauptbahnhof an. Es ist kalt und ungemütlich am Hauptbahnhof. Und die meisten Schutzsuchenden, die uns am Hauptbahnhof begegnen, haben bereits einen Asylantrag gestellt. An richtiger Erstversorgung besteht kein Bedarf mehr - jetzt braucht es eine andere Form der Unterstützung für jene Schutzsuchenden, die in Österreich bleiben werden.
Train of Hope entscheidet sich daher, die Erstversorgung am Hauptbahnhof zu beenden und die Hilfe dorthin zu verlagern, wo sie nun benötigt wird: während die Versorgungsstation am Hauptbahnhof langsam abgebaut wird, setzen die Helfer*innen von Train of Hope ihre Arbeit in zahlreichen Notquartieren fort. Von nun an wird in Notquartieren gekocht, gespielt und übersetzt. Und auch unsere Rechtsberater*innen werden mobil und bieten nun Sprechstunden in zahlreichen Notquartieren an.
23. Dezember 2015
Bye bye Hauptbahnhof
Bei Wind und Regen verabschieden wir uns vom Hauptbahnhof. Die Halle ist geräumt, die Fahrradgarage verlassen und auch die Zelte am Vorplatz sind nicht mehr da. Bis auf ein paar hartnäckige Reste vom Gaffa-Tape hier und da erinnert nun nichts mehr an Train of Hope. Der Hauptbahnhof ist wieder ein ganz normaler Bahnhof. Nach fast vier Monaten beenden wir unseren Einsatz hier. Jetzt heißt es erst mal durchatmen, ausschlafen - und dann neue Projekte planen.